Es gibt große und es gibt kleine Projekte, und wir nehmen jeden Auftrag mit Freude an, um den Bauherren zu unterstützen und das Leben zu erleichtern. Viele Bauherren meinen aber, da es „nur eine kleine Maßnahme“ ist, man dafür auch „nur einen kleinen Bauantrag braucht“. Das ist leider nicht ganz richtig.
In einem Bauantrag steckt mehr, als man glaubt!
Man kann sich den Inhalt nicht aussuchen
Zu Erstellung eines Bauantrags gibt es Vorschriften über den Inhalt, an die sich jeder halten muss. Und hierbei macht die Landesbauordnung (fast) keinen Unterschied, ob es sich hierbei um den Neubau eines Flughafens oder den Anbau eines einfachen Balkons dreht, den der Bauherr eventuell selbst baut.
Viele einzelne Schritte
Alleine schon die Vorbesprechung, um die Wünsche des Bauherren zu definieren, dauert schon eine gute Stunde Zeit, die an sich nicht separat vergütet wird. Für den Bauantrag muss wirklich alles gezeichnet werden: Das Haus von allen Seiten, alle Grundrisse von allen Etagen, auch die Außenanlagen und auch noch ein Schnitt durch das Gebäude und zuletzt noch ein Lageplan der Umgebung, damit die Bauaufsicht auch sieht, wo da Gebäude überhaupt steht.
Unlaublich viel Papierkram
Hinzu kommen etliche Formblätter und Berechnungen: Das Bauamt will wissen, was es für ein Gebäude ist, wie es gebaut ist, wo es steht, wieviel es kostet, wie viele Wohnfläche es hat und wie viele hinzukommen. Das alles zieht man nicht einfach aus der Schublade – das alles wird für jedes Projekt neu erarbeitet und zusammengestellt.
Die Arbeit nach der Arbeit
Nach dem Ausdrucken und Zusammenstellen der Unterlagen, die meistens drei bis fünf mal benötigt werden, und der Einreichung bei der Bauaufsicht ist die Arbeit noch lange nicht erledigt. Es ist häufig zu erwarten, dass etwas unerwartetes nachgefordert wird oder die Bauaufsicht einfach noch ein paar Rückfragen hat, die wir selbstverständlich beantworten. Oder falls sich die Bauaufsicht selbst nicht meldet, gehen wir dem nach und fragen, wann die Genehmigung kommt.
Verantwortung übernehmen
Wenn Sie etwas bauen wollen, muss sichergestellt sein, dass es funktioniert. Wenn Sie einen Bauantrag einreichen, muss auch sichergestellt sein, dass die Angaben darin stimmen. Und wenn da etwas schiefläuft, muss der Architekt dafür geradestehen, sei es als Person oder auch finanziell. Zum Glück haben Architekten dafür Versicherungen, aber auch diese müssen finanziert werden. Aber auch deswegen sind wir motiviert, für Sie einen vollständigen und rechtlich korrekten Bauantrag zu erstellen.
Arten der Abrechnung
Viele Jahre lang richtete sich die Berechnung des Architektenhonorars nach der HOAI, der „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“. Dieses Werk sollte es vereinfachen, ein angemessenes Honorar zu finden, das sich auf den Baukosten basiert. Dies ist sehr nützlich, denn wie soll man den Aufwand für einen Flughafen oder ein Wohnhaus in Stunden kalkulieren? Hierzu gibt es große Tabellen mit vielen Zahlen, die nach Baukosten gestaffelt sind. Hier ist aber das Problem, dass die Tabelle nicht für kleine Projekte ausgelegt ist; Kleine Projekte haben aber fast den selben Aufwand wie die großen. Daher ist auch das Honorar nicht proportional kleiner.
Ein Bauantrag ist nicht nur eine Formalität
Ein Bauantrag und die damit verbundene Genehmigung ist mehr als ein nerviges Formular, das man bei der Stadt vorlegen muss. Durch die Baugenehmigung erhalten Sie eine Rechtssicherheit, die Sie auch für zukünftige Generationen sichern können. Sie erhalten die Gewissheit, dass Ihr Projekt auch durchführbar ist. Der Architekt bietet die notwendige Fachkenntnis um ein Projekt durchzusetzen, das eventuell in der von Ihnen gewünschten Form nicht durchführbar wäre.
Die Kosten, die Ihnen durch diese „Formalität“ entstehen, sind weitaus geringer als der Stress und Ärger, den Sie später haben, falls Sie Ihr Nachbar wegen einer illegalen Baumaßnahme anzeigt, und Sie diese eventuell sogar abreißen müssen.
Der andere macht's aber günstiger...
Ein beliebtes Argument, das man in jeder Branche hört ist, dass es jemand anderes günstiger macht. Es gibt immer jemanden, der es günstiger macht. Aber Sie sollten nicht darüber nachdenken, was es kostet, sondern was es Ihnen wert ist. Denn wer an der falschen Stelle spart, zahlt zum Schluss zwei mal.